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Pressemitteilung

Rettungsdienst stößt an seine Grenzen

Hilfsorganisationen fordern umfassende Reform und Neuanfang für Hessen

Wiesbaden/Hessen - ASB, DRK, Malteser und Johanniter schlagen Alarm: Der Rettungsdienst in Hessen braucht einen Neustart. „Wir erleben täglich, wie das System an seine Grenzen stößt. Unsere Mitarbeitenden, die Patientinnen und Patienten verdienen ein zukunftsfähiges, verlässliches Rettungssystem – und wir sind bereit, es mitzugestalten.“ In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die vier großen Hilfsorganisationen eine grundlegende Neufassung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes.

Historische Chance

Die bevorstehende Novelle des Gesetzes sei eine historische Chance, das System zukunftsfähig aufzustellen. Der Rettungsdienst in Hessen hat im bundesweiten Vergleich eine hohe Qualität. Dennoch: „Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, regionale Ungleichheit sowie steigende Anforderungen und Verfügbarkeit bringen den Rettungsdienst an seine Belastungsgrenze“, heißt es in dem Ende Oktober vorgelegten Papier. 

Drei zentrale Forderungen

Die Organisationen sehen dringenden Handlungsbedarf – und legen drei zentrale Forderungen vor:

1. Einheitliche Strukturen und Standards für ganz Hessen
Der Rettungsdienst darf nicht länger vom Landkreis abhängen. Behandlungen durch Notfallsanitäterinnen und -sanitäter können unterschiedlich ausfallen. Die Ärztlichen Leitungen in den Landkreisen machen eigene Vorgaben zur medizinischen Versorgung. Diese Tatsache, verbunden mit uneinheitlicher Fahrzeugausstattung oder Fortbildungsanerkennung führen zu einer Versorgungsungleichheit in Hessen. 
Die Hilfsorganisationen fordern an dieser Stelle verbindliche landesweite Standards für Kompetenzen, Ausstattung und Fortbildung sowie eine zentrale Fachaufsicht im zuständigen Ministerium.

2. Verbindliches Qualitätsmanagement mit landesweitem Bericht
Ein modernes Rettungssystem braucht Transparenz und Vergleichbarkeit. Die Organisationen fordern ein gesetzlich verankertes Qualitätsmanagementsystem mit jährlichem Qualitätsbericht. 
Die Kosten für Qualitätssicherung sollen als Teil der Rettungsdienstfinanzierung anerkannt werden.

3. Leitstellen als Gesundheitslotsen statt Einsatzzentralen
Die Leitstellen sollen zu modernen Gesundheitsleitstellen weiterentwickelt werden, die Patientinnen und Patienten gezielt in die richtige Versorgung steuern – ob Rettungsdienst, ärztlicher Bereitschaftsdienst, Telemedizin oder Hausarztpraxis. Dafür braucht es digitale Vernetzung, standardisierte Notrufabfrage und rechtssichere Alternativpfade. 

Darüber hinaus sprechen sich die Organisationen für den Ausbau telemedizinischer Systeme, die – aus ihrer Sicht längst überfällige – Vereinheitlichung von Erste-Hilfe-Apps und die rechtliche Verankerung ehrenamtlicher Helfer-vor-Ort-Gruppen aus.

Die vier Hilfsorganisationen leisten jährlich über eine Million Einsätze in Hessen. Ihre Botschaft ist klar: Jetzt ist der Moment für mutige Entscheidungen – für einen starken, zukunftsfähigen und kostenbewussten Rettungsdienst in Hessen.

Der Rettungsdienst in Hessen
Einsätze (Notfälle und Krankentransporte):  1.166.556
Rettungswachen, inkl. Notarzteinsatzfahrzeug-Standorte: 347

Zum vollständigen Positionspapier

Ansprechperson für die Medien:

Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Hessen e.V.
Dorothee Faißt
Marketing und Kommunikation
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Tel. 069 5484044-13